Anne Hirschmann ist tot.

Mit dem Tod von Anne Hirschmann am 25. August 2025 hat der Helferkreis der Flüchtlingsunterkunft an der Mainaustraße am Münchner Westkreuz eine vorbildliche Bürgerin verloren. Ihr Einsatz, auch als SPD-Politikerin zuerst im Münchner Stadtrat und später dann als Abgeordnete im Bayerischen Landtag, galt stets den Schwachen und Hilfsbedürftigen, die Motivation ihres Handelns waren die Werte unserer Zivilgesellschaft.

Aus dieser Überzeugung heraus hat Anne Hirschmann schon im November 1989 angesichts der anschwellenden Flüchtlingszahlen infolge der Kriege sowohl auf dem Balkan als auch im Nahen Osten den Anstoß zur Gründung einer Initiative ehrenamtlicher Helfer mit dem programmatischen Namen „Miteinander leben am Westkreuz“ (MAW) gegeben. Diese Initiative war die Antwort auf immer lauter werdende Proteste gegen den Bau einer Flüchtlingsunterkunft an der Mainaustraße in München-Neuaubing.

Anne Hirschmann war mutig, unbequem, konsequent und unerschrocken. Schon sehr früh stand für sie fest, dass „wir das schaffen“, immer verbunden mit dem Zusatz – „weil wir es angesichts des Flüchtlingselends schaffen müssen und schaffen wollen“. Anne Hirschmanns Engagement und das Wirken der MAW haben tatsächlich ein friedliches Miteinander am Westkreuz möglich gemacht. Aus der MAW ist 2015 der jetzige ehrenamtliche Helferkreis Mainaustrasse hervorgegangen.

Anne Hirschmann hat sich um die Zivilgesellschaft verdient gemacht, wir fühlen uns ihrem Denken und Handeln weiterhin verpflichtet. Und wir sind dankbar, dass wir mit ihr zusammenarbeiten durften.

Unser Beileid gilt ihrem Ehemann, ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln.