Wie ist der Helferkreis entstanden?
Der Helferkreis ist schon während der Bauzeit der Gemeinschaftsunterkunft (GU) Mainaustraße im Spätsommer 2015 auf private Initiative hin entstanden. Maßgeblich war die ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Anne Hirschmann beteiligt, die im Stadtviertel am Westkreuz wohnt. Dabei knüpfte sie u.a. auch an frühere Erfahrungen mit der Betreuungs-Initiative „Miteinander leben am Westkreuz – MAW“ e.V. an, die während des Balkankrieges vor jetzt knapp 20 Jahren in einer städtischen Gemeinschaftsunterkunft – dem Haus Mainau – an der Mainaustraße tätig war.
Die erste Zusammenkunft des neuen Helferkreises fand etwa vier Monate vor der Eröffnung und dem Erstbezug der GU Mainaustraße statt. Der frühe Start war bewusst gewählt, denn damit war es dem Helferkreis möglich, mit möglichst umfassenden und offenen Informationen die Meinungsbildung über eine Flüchtlingsunterkunft im Stadtviertel von vornherein positiv zu beeinflussen und einer eventuellen Antistimmung in der Bevölkerung vorzubeugen.
Wer gehört dem Helferkreis an?
Im Helferkreis sind derzeit rund 100 Mitglieder organisiert, die durchwegs ehrenamtlich tätig sind. Beruflich und altersmäßig ist der Helferkreis ein Spiegelbild der Zivilgesellschaft: Zum Helferkreis gehören Rentner und Berufstätige ebenso wie Schüler und Studenten. Vertreten sind alle Altersgruppen. Ehrenamtlich tätig sind u.a. Lehrer, Therapeuten, Krankenschwestern, IT-Designer, berufstätige Mütter, Journalisten, Ingenieure, Ex-Banker, Hebammen, Dolmetscher und auch Schüler der umliegenden Schulen.
Was machen die ehrenamtlichen Helfer?
Die jeweiligen Hilfsangebote richten sich nach dem aktuellen Bedarf der Bewohner in der GU. Bei den einzelnen Aktivitäten stimmen sich die Ehrenamtlichen mit den hauptamtlich tätigen Sozial-Pädagogen der AWO in der GU ab.
Nachstehend in Stichworten die derzeitigen Hilfsangebote:
• Deutschkurse – mittlerweile lernen etwa 70 GU-Bewohner in elf Kursen von Montag bis Samstag Deutsch. Die Kursteilnehmer werden von 14 ehrenamtlichen Lehrkräften unterrichtet.
• Hausaufgabenhilfe
• Behördenbegleitung
• Ausflüge (z.B. in den Nymphenburger Park, Zoo-Besuche, Stadtteil-Spaziergänge)
• Kinder- und Spielzimmer einrichten und betreuen
• Familien-Patenschaften
• Sportangebote in Zusammenarbeit mit dem ESV Neuaubing
• Öffentlichkeitsarbeit (Informationen für die Anwohner der GU zur „Klimapflege“, Spenden-Werbung, Mitarbeiterwerbung)
• Schwimmunterricht
• Bewegungs- und Tanzspiele für Frauen und Kinder
• Vermittlung in einen IT-Kurs, in dem man das Programmieren lernen kann
• Schlittenfahren mit Kindern
• Schulbegleitung
• Theaterbesuche mit Kindern
• Begleitung zum Arzt
• Fahrrad-Training
• Organisieren von Fahrdiensten
• Organisieren von Räumen für die Sprachkurse und für Besprechungen der Helfergruppen
• Kontaktpflege zu Pfarrgemeinden, Schulen, Kindergärten und anderen Sozial-Einrichtungen im Stadtviertel
Wie ist der Helferkreis organisiert?
Der Helferkreis ist ein loser, aber dennoch transparent organisierter Zusammenschluss von ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen uns Bürgern. Um so unbürokratisch, frei und flexibel wie möglich agieren zu können, wurde bewusst auf die Gründung eines eingetragenen Vereins verzichtet.
Es wurden drei eigenständig handelnde Arbeitsgruppen mit unterschiedlicher Aufgabenstellung gebildet. Jede Arbeitsgruppe wird von einem/r Koordinator/in geleitet, dem jeweils ein Stellvertreter/in zur Seite steht. Jeder entscheidet selbst, in welchem und in wie viel Arbeitskreisen er/sie tätig sein will. Jeder Arbeitskreis trifft sich regelmäßig zu gemeinsamen Besprechungen. Die Koordinatoren sind gleichzeitig die „Scharniere“ und Ansprechpartner zu den hauptamtlichen Mitarbeitern der AWO und den Vertretern des Sozialreferats der Stadt München.
Die Koordinatoren des Helferkreises, die AWO-Mitarbeiter und die Vertreter der Stadt München treffen sich regelmäßig zu einem Jour-Fix.
Die Arbeitskreise
• Ressourcen: Organisation, Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, Behördenbegleitung, Sportangebote
• Familie: Kinderbetreuung, Angebote für Familien und Frauen
• Sprachen & Bildung: Deutschkurse, Hausaufgabenhilfe, berufliche Integration
Wie finanziert sich der Helferkreis?
Der ehrenamtlich tätige Helferkreis finanziert seine Aktivitäten ausschließlich mit Spenden-Geldern. Da der Helferkreis GU Mainaustraße kein eingetragener Verein ist, hat die Katholische Pfarrgemeinde St. Lukas hilfsweise ein Spenden-Konto eingerichtet. Das dort eingehende Geld wird ausschließlich zu sozialen Zwecken in der GU Mainaustraße verwendet. Wenn Sie unsere Arbeit Durch eine Spende unterstützen möchten, finden Sie hier die Kontonummer und Informationen bzgl. Spenden-Quittungen.